
In einer Pressekonferenz letzte Woche kündigte der Schweizer Mobilfunkanbieter Sunrise den Ausbau seines 5G-Mobilfunknetzes in entlegenen Alpenregionen an – darunter Bergdörfer wie Gstaad, Andermatt und Saas-Fee. Ziel ist es, die digitale Infrastruktur zu stärken und Bewohner:innen sowie Gäste mit zuverlässiger Highspeed-Internetverbindung zu versorgen.
Sunrise plant, innerhalb eines Jahres mehr als 150 neue 5G-Antennenstationen zu aktivieren, darunter in Höhenlagen von bis zu 2 200 Metern über Meer. Technisch setzt Sunrise auf Low‑, Mid‑ und High‑Band-Frequenzen, um eine optimale Kombination aus Reichweite und Geschwindigkeit zu gewährleisten. In Regionen, in denen bisher nur 4G verfügbar war, sollen Übertragungsraten von bis zu 300 Mbps möglich werden.
Auswirkungen für Tourismus und Arbeit
Der Ausbau soll nicht nur Bergbewohner:innen besseren Zugang zu digitalen Anwendungen bieten; auch Hotellerie, Gastronomie und wintertouristische Betriebe – darunter Skilifte und Ferienwohnungen – werden davon profitieren. Live‑Streaming, Online‑Buchungen und virtuelle Gästeführungen sollen so reibungslos und in hoher Qualität möglich sein.
Innovationen für Notfall‑ und Rettungsdienste
Sunrise kooperiert mit Rettungsdiensten vor Ort, um Notfallkommunikation (z. B. HUB‑Funktionen) zu stärken. In unwegsamem Gelände sollen größere Datenmengen (wie Live‑Maps, medizinische Daten oder Drohneneinsätze) schnell und zuverlässig übertragen werden.
Technische Details und Nachhaltigkeit
Gebäude in alpinen Gebieten sind schwer erreichbar. Daher setzt Sunrise auf solarbetriebene, modulare Basisstationen mit Batteriespeichern – ideal für off‑grid‑Betrieb. Nachhaltigkeit wird großgeschrieben: Antennen bestehen aus recycelbaren Materialien, und Datenzentren werden mit erneuerbarer Energie versorgt.
Ausblick
Geplant ist, dass das neue 5G-Netz bis Ende 2026 flächendeckend in der ganzen Schweiz funktioniert. Zielgruppen sind neben den Alpenbewohner:innen auch all jene, die im Homeoffice am Berg arbeiten oder im Urlaub konnektiv bleiben wollen.
Für PunktRot zeigt dieses Projekt, wie Mobiltechnologie zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung in abgelegenen Regionen beitragen kann.